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Stärkenfinder erhielten ihre Examensurkunden

„Es gab einmal eine Zeit, da hatten die Tiere eine Schule. Der Unterricht bestand aus Rennen, Klettern, Fliegen und Schwimmen, und alle Tiere wurden in allen Fächern unterrichtet," begann Bertin Abbenhues, Abteilungsleiter der Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg e.V. (KJF) seine Rede zur Verleihung der Abschlussurkunden. „Die Ente war gut im Schwimmen, besser sogar als der Lehrer. Im Fliegen war sie durchschnittlich, aber im Rennen war sie ein besonders hoffnungsloser Fall. Da sie in diesem Fach so schlechte Noten hatte, musste sie nachsitzen und den Schwimmunterricht ausfallen lassen, um das Rennen zu üben. Das tat sie so lange, bis sie auch im Schwimmen nur noch durchschnittlich war. Durchschnittliche Noten waren aber akzeptabel, darum machte sich niemand Gedanken darum, außer: die Ente."

Die Fabel führte Abbenhues als Beispiel für das Arbeitsfeld der staatlich anerkannten Heilpädagoginnen an. Diese schauen nicht auf das, was ein Mensch nicht kann. Sie suchen nach den Stärken, den Ressourcen, auch in Zusammenarbeit mit vielen anderen Disziplinen wie Lehrern, Ärzten, Psychologen oder Sozialpädagogen. Das sei es, was die (inklusiven) Schulen der KJF ausmache.

Nach zwei Jahren erhielten die Abolventinnen ihr Zeugnis in den Händen. Heilpädagogik kann man nicht als Erstberuf erlernen, sondern die Weiterbildung baut auf die Heilerziehungspflege, die Sozialpädagogik oder vergleichbare Berufe auf. Mit viel Engagement und Wissensdurst qualifizierten sich alle in vielen Methodenfächern wie Heilpädagogischer Spieltherapie, Psychomotorik, Biographiearbeit oder Unterstützter Kommunikation. Dazu sind Diagnostik, Psychologie, Recht oder Medizin wichtige Ergänzungen. Erproben konnten die Absolvent*innen bereits alles in der Praxis.

Herzlichen Glückwunsch!

Text: P. Werner

Foto: Dr. A. Keppler